26. November 2022

Internationaler Tag gegen Gewalt gegen Frauen/Finta*s



Am 25. November findet alljährlich der Internationale Tag gegen Gewalt gegen Frauen statt. Er wird auch Orange Day genannt, angelehnt an eine von der UN initiierten Kampagne mit dem Titel „Orange the world“. Dabei soll orange als Farbe eine Zukunft ohne diese Gewalt darstellen.Auch heute noch sind Frauen in unserer patriarchalen Gesellschaft vermehrt Opfer von physischer aber auch psychischer Gewalt und von vielen strukturellen Benachteiligungen betroffen.Frauen, vorallem aber auch alle anderen Menschen, die von cis männlichen Privilegien ausgeschlossen sind. Dazu zählen insbesondere queere Personen, aber auch trans, nicht binäre, intersexuelle oder agender Personen, die die hetereonormative und binäre Geschlechterordnung in Frage stellen, sprich die Ordnung, die sagt das es nur zwei Geschlechter gäbe, von einem „Normalstatus“ ausgeht, in dem Mann und Frau zusammengehören und gewaltvoll Menschen diese Zuordnung aufdrängt.Das Thema ist gesellschaftlich unterrepräsentiert und obwohl fast täglich (jeden dritten Tag) in Deutschland eine Frau durch ihren Parner bzw. Ex-Partner ermordet wird, erfährt häusliche und sexualisierte Gewalt nicht genug Sichtbarkeit in der aktuellen Debatte. Das liegt zum einen daran, dass eine 70% der sexualisierten Gewalt in den eigenen vier Wänden stattfindet, zum anderen aber auch daran, dass zu oft die Augen vor diesen Vorfällen verschlossen werden. Denn auch in der Öffentlichkeit erfahren Frauen aller Altersklassen insbesondere psychische Gewalt, welche allerdings zu oft von Pasant*innen ignoriert wird und sich bestehende Geschlechtsstrukturen weiter festigen. In einer Umfrage von 2004 gaben demnach 86% der Befragten an, sexuelle Belästigung im Öffentlichen Raum zu erfahren. Das Phänomen ist komplexer und verankerter als es oft scheint, weshalb man sich der Herausforderung nun gesamtgesellschaftlich stellen sollte. Auch in Ulm sehen wir hier noch massiven Handlungsbedarf, was durch Zahlen von 2018 untermauert wird, wonach 2000 bis 3500 Menschen in Ulm Opfer von häuslicher oder sexualisierter Gewalt wurden. Dass davon auszugehen ist, dass die Corona Pandemie das Phänomen nochmal verstärkt hat, zeigt die Dringlichkeit dieser Auffassung. Wenn von weißen Männern gerne mal darauf verwiesen wird, wie schlimm die Lage von Frauen in „anderen“ „Kulturkreisen“ und Ländern ist, steht dahinter häufig nur ein psychologischer Abwehrmechanismus, um sich nicht mit dem eigenen Fehlverhalten, der Sozialisation und der gesellschaftlichen Missstände auseinanderzusetzen. Denn auch im ach so entwickelten Deutschland wurden beispielsweise knapp 60% der 10.000 befragten Frauen bereits sexuell belästigt („Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland“, 2004)(( hier noch Statistiken einfügen,,,siehe Sammlung unten)Rechte Bewegungen, wie z.B. die sogenannte „neurechte“ Identitäre Bewegung agieren gegen Feminismus und queere Vielfalt. Für uns bedeutet diese Haltung ein enormer Rückschritt in der heutigen Zeit, von der wir uns klar abgrenzen möchten.Alle Erfolge rund um das Thema Feminidmus wurden hart erkämpft. Auch sie zu erhalten und zu erleben erfordert Energie. Daher halten wir es für unumgänglich solidarisch und energisch gemeinsam daran festzuhalten und für weitere Entwicklungen und Fortschritte zu kämpfen und so viele Lebensrealitäten wie möglich in unsere Kämpfe mit einzuschließen.
Um auf das Thema auch bei uns in Ulm aufmerksam zu machen, fordern wir:- die Einrichtung einer Landesdiskriminierungsstelle wie im Antidiskriminierungsgesetz vorgeschrieben- höhere Finanzierung für sicherere Schutzräume für Frauen, aber eben auch Tina* Personen- Schulung von Polizist*innen im Umgang mit Opfern von sexualisierter Gewalt und zu strukturellen Sexismus und Queerfeindlichkeit ( alternativ auch gerne die Abschaffung der Polizei;) -haha, auch gut)- Die Aufstellung einer Roten Bank, um für mehr Sichtbarkeit von Opfern sexualisierter Gewalt zu sorgen. Dieses Konzept existiert bereits in anderen Städten und regt das Bewusstsein für die Thematik an, da die Bank ausdrückt, dass Plätze frei bleiben, wenn Frauen Opfer von Gewalt werden. Selbst ländliche Gegenden haben hier bereits ein Zeichen gesetzt. In Ulm jedoch wird dieses Thema unserer Meinung nach zu wenig thematisiert. 
Betroffene Personen möchten wir dazu ermutigen sich zu öffnen und über ihre Gewalterfahrungen zu sprechen. Eine wichtige Anlaufstelle in Ulm ist hierfür der Verein Frauen helfen Frauen, aber auch …
Quellensammlung für Zahlen:https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/Partnerschaftsgewalt/Partnerschaftsgewalt_2020.html?nn=63476https://www.lpb-bw.de/gewalt-gegen-frauen#c44788



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