Stadtrundgang zu Postkolonialismus
Pressemitteilung: Ulm. Noch heute befinden sich zahlreiche Straßennamen, Orte und Institutionen in unserer Stadt Ulm, die eine Verbindung zum Kolonialismus aufweisen. Die Frage, inwieweit diese Merkmale im Stadtbild für bestimmte Bevölkerungsgruppen diskriminierend sind, wird bereits länger diskutiert und beschäftigt die Menschen in unserer Stadt. Die GRÜNE JUGEND Ulm/Alb-Donau ist der Meinung, dass die kolonialen Altlasten endlich aufgearbeitet werden müssen und dass diskriminierende Elemente aus der Stadt verschwinden müssen. Ein Beispiel dafür ist die sogenannte „M-Gasse“ hinter der Stadtbibliothek, deren vollen Namen die GRÜNE JUGEND Ulm bewusst vermeidet, da dieser als diskriminierend aufgegriffen werden kann.
Am 09.07. nimmt die GRÜNE JUGEND Ulm dieses spannende und brisante Thema zum Anlass und veranstaltet im Rahmen des „Festival Contre Le Racisme“ einen interaktiven Stadtrundgang zum Thema Postkolonialismus, zu dem alle herzlich eingeladen sind. Damit soll der Austausch innerhalb der Stadtgesellschaft zu jenem Thema gefördert werden, denn nur durch Diskurs beginnt der Aufarbeitungsprozess.
Infoschilder lediglich zum historischen Kontext sind für die GRÜNE JUGEND Ulm keine Alternative zu einer Umbenennung. Vielmehr wird dadurch deren Beibehaltung gerechtfertigt, anstatt einen wirklichen Perspektivwechsel durch Umbenennungen bzw. Entfernungen herbeizuführen. Um echte Verbesserung zu schaffen, braucht es weitreichendere Veränderungen. Dies kritisierte die GRÜNE JUGEND im Bündnis mit weiteren lokalen Initiativen bereits vor einem Jahr.
„Kolonialismus ist in unserem Alltag noch immer präsenter als wir oft denken und die Aufarbeitung als Stadt und Gesellschaft ist noch nicht abgeschlossen“, hebt Manuel Becker, Sprecher der Grünen Jugend Ulm, hervor. Treffpunkt für den Stadtrundgang ist am 9.7.2023 um 16 Uhr am Südlichen Münsterplatz.
Radio Beitrag bei Radio Free FM: https://www.freefm.de/artikel/postkolonialer-stadtrundgang-der-grünen-jugend
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